Hauptinhalt

Implantierbare Defibrillatoren (ICD) sind in der Lage, bestimmte Rhythmusstörungen, die mit gefährlich hoher Pulszahl des Herzens einhergehen (Tachykardien), zu beenden. Oft gelingt dies mit sogenanntem "antitachykardem Pacing", welches meist von den Patienten kaum wahrgenommen wird - jedoch im Extremfall (z.B. bei Kammerflimmern) ist eine lebensrettende automatische Schockabgabe von zirka 30 - 40 Joule notwendig.

Daneben bieten herkömmliche ICD's auch alle Funktionalitäten von Herzschrittmachern, daher es sind diese Geräte geeignet, eine normale Pulsrate bei Patienten mit zu niedriger Herzfrequenz oder fehlendem Eigenrhythmus sicherzustellen.

Wie bei den Herzschrittmachern gibt es Ein- / Zwei- und Dreikammersysteme. Letztere werden auch Resynchronisationssysteme genannt (CRT-D) genannt und können bei bestimmten Formen von Herzschwäche die Pumpleistung des Herzens und damit die Belastungsfähigkeit von Patienten deutlich verbessern - dabei muss im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen eine zusätzliche dritte Elektrode (Koronarsinuselektrode) für die linke Herzkammer implantiert werden.

In jüngster Zeit sind auch sogenannte subkutane ICD's im Einsatz, die keine Implantation von Elektroden zum Herzen erfordern - diese Geräte bieten den Vorteil, daß damit im Herzen keine Elektrode implantiert werden muß, welche potentiell besonders bei sehr langer Therapiezeit Probleme (z.B. an der Herzklappe) bereiten könnte. Derartige Systeme sind aber nicht geeignet, am Herzen eine Stimulationstherapie durchzuführen und können im Notfall lediglich eine Schocktherapie abgeben.

Wie bei den Schrittmachern ist es bei den ICD's möglich, für die Patienten eine individuell zugeschnittene Programmierung durchzuführen - diese Einstellungen erfolgen im Rahmen einer ICD-Kontrolle über eine Art „Funkverbindung“ mit einem speziellen Programmiergerät, welches üblicherweise neben dem Patienten platziert wird und vom Arzt bedient wird.

Regelmäßige Kontrollen unbedingt notwendig um die Sicherheit und volle Wirksamkeit der Therapie auf lange Dauer sicherzustellen und Fehlfunktionen zu erkennen.